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    VERABSCHIEDUNG: Bürgermeisterin Barbara Schader hatte zu einem heiteren Abschiedsfest auf dem Campus in Bürstadt eingeladen / Ruhestandsurkunde im Stadtparlament für bodenständige Demokratin

    Lob vom Landrat und kabarettistische Laudatio von Lars Reichow

    Fröhliche Stimmung bei der Verabschiedung - Bürgermeisterin Barbara Schader hörte viel Lob.
    Fotos: Hannelore Nowacki

    BÜRSTADT – Auf der Zielgeraden in den Ruhestand hatte Bürgermeisterin Barbara Schader zu einem sommerlichen Abschiedsfest in heiterer Atmosphäre auf dem Bildungs- und Sportcampus eingeladen. Im Schatten des Seminargebäudes ließ es sich bei hochsommerlicher Witterung mit leichter Brise gut aushalten, auch war für kühle Getränke und Handfestes gegen den Hunger bestens gesorgt. Eine große Gästeschar aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens im Ort und aus der Nachbarschaft war der Einladung am Dienstagabend gefolgt, auch eine Gelegenheit der Bürgermeisterin die Hand zu schütteln und persönliche Worte zu wechseln, immer wieder mit emotionalen Momenten. Für persönliche Widmungen war das Goldene Buch der Stadt Bürstadt aufgeschlagen. Bereits am Nachmittag waren Besucher zum persönlichen Gespräch gekommen. Kinder der vier städtischen Kitas erfreuten Schader mit einem berührenden Lied, die Kleinen der Krippe Wichtelburg tanzten und die Kindertanzgruppe der Feuerstrolche führte einen Feuerwehrtanz auf. Nach zwölf Jahren als Bürgermeisterin nimmt Schader zwar Abschied vom Amt, hat aber noch viel vor, wie sie schon länger verlauten ließ, Neues sei in ihrem Leben angesagt. Keine langen Reden und Grußworte, das hatte sich Schader gewünscht, stattdessen sollte gefeiert werden. Als bekannte Stimmungsmacher standen Sängerin Barbara Boll und Patrick Embach am Keyboard auf der Bühne. Den offiziellen Teil am Abend moderierte Unterhaltungskünstlerin Yvonne Hotz, die in Bürstadt eine Fangemeinde hat, darunter Bürgermeisterin Schader. Gemeinsam mit Landrat Christian Engelhardt nahm sie auf der Bühnenkante Platz, sie nahm die Blätter seine Rede vorsorglich entgegen, damit der Wind sie nicht verweht wie es in Bürstadt immer wieder mal passiert ist. Bekanntlich spielte der Wind gerne mit den ausgedruckten Reden der Bürgermeisterin. Wobei es sich bei den Worten des Landrats nicht um eine Abschiedsrede, sondern um eine eindrucksvolle Laudatio auf die „liebe Bärbel“ handelte. Denn für viele Weggefährten und Freunde ist die amtliche Barbara Schader immer schon die „Bärbel“ gewesen. Währenddessen hatte die Bürgermeisterin auf einem Thron Platz genommen und lauschte Engelhardts Worten, die sie teils nachdenklich stimmten, aber häufiger zum Lachen brachten. Der Thron in Form einer gefilzten Stuhlhusse war eine hübsche Leihgabe der Kita Zwergenwald. Am Schluss spendete die Bürgermeisterin dem Laudator Applaus und dankte ihm herzlich. „Supergirl“ hatte er sie anerkennend genannt wegen ihrer beeindruckenden Tatkraft und ihr den Titel „Wirbelwind“ verliehen wegen des Tempos und ihrer direkten Art bei ihren Vorhaben. Zuerst höre sie zu, fackelt nicht lange und setze es gleich um. Ein Tempo, das für manche nicht immer einfach gewesen sei. Von ihrer unglaublichen Energie schwärmte der Landrat, schnell und gründlich gehe sie Dinge an, die sie verändern wolle. Den Spagat zwischen Bewahren und Erneuern habe sie geschafft, was Engelhardt mit der Aufzählung vieler Projekte unterstrich. Persönlich schätze er an ihr den offenen Geist, ihre Herzlichkeit, aber auch Bestimmtheit und ihren Humor, um dann noch weiter auszugreifen: „Mit deiner Art hast du den gesamten Kreis Bergstraße bereichert“. 

    Bürgermeisterin Barbara Schader und Kabarettist und Laudator Lars Reichow kennen sich seit sie Laudatorin bei seiner Courage-Ordens-Verleihung war.
    Foto: Hannelore Nowacki

    Die zweite Laudatio – Kabarettist Lars Reichow 

    Die humorvolle Überleitung hatte Yvonne Hotz übernommen. Unterhaltsam witzig und treffsicher, zugleich mit dem Bürstädter Lokalkolorit vertraut, griff Kabarettist Lars Reichow zum Mikrofon, um eine weitere Laudatio auf Bürgermeisterin Schader auszubringen. Tatsächlich kennen sich der Kabarettist und die Bürgermeisterin schon länger, denn sie war die Laudatorin für Lars Reichow im Jahr 2018, als der HCV Bürstadt ihm den Courage-Orden verlieh. Zum Loben sei er gekommen, nicht weil sie aus dem Amt gehe, ließ Reichow die Zuschauerrunde wissen. Reichow, der bereits mehrfach in Bürstadt auf der Bühne stand und ein „wunderbares Publikum“ vorfand, zeigte sich vom lockeren Ambiente angetan, das Sportliche des Campus und Bürstadt „direkt am Glas“, kein steifes Anzug-Event. Sogleich legte er los, bescheinigte der Bürgermeisterin bei zierlicher Gestalt  Trittfestigkeit und große Fußstapfen, die sie für ihren Nachfolger hinterlasse. Am liebsten würde er ihr ein Riesendenkmal am Ortseingang oder auf dem Campus setzen und wenn Bürstadt zukünftig „Schaderstadt“ hieße, würde es ihm gefallen. Bürgermeisterin Schader sieht er als „bodenständige Demokratin“ und „entscheidungsfreudige Löwin“, die die Welt ein Stück besser gemacht habe. Dabei vergaß Reichow nicht die bekannten Blumenkübel und die „höchsten Fördermittel Europas“, letzteres allerdings in künstlerischer Zuspitzung. Zur Belohnung überreichte Schader dem Gast aus Mainz im Genießer-Geschenkkörbchen, was man auch dort zu schätzen weiß. 

    Ein Herz für die Jugend und eine musikalische Liebeserklärung

    In den Antworten auf drei Fragen von Yvonne Hotz ließ Bürgermeisterin Schader ihre Gefühle sprechen, erzählte, was sie demnächst vorhat und warum ihr die Unterstützung junger Menschen am Herzen liegt. Der Tag sei sehr emotional, sagte Schader auch mit Blick auf die Kinder am Nachmittag. Am 1. Juli werde sie die Rathausschlüssel und den Dienstwagen an ihren Nachfolger übergeben. Für den ersten Tag „in Freiheit“ wie Hotz anmerkte, hat Schader einiges geplant, angefangen vom Kaffee trinken in Bensheim, Besuch der Kult-Köpfe und Muskeltraining. Für die Jugend sei wichtig, Talente zu fördern und Chancen zu geben, Verantwortung zu übernehmen, betonte Schader und nannte als Beispiel den Bürstädter Jugendrat. Ihr Tipp für die Mädchen: Mut zu haben in verantwortliche Positionen zu gehen. Wichtig sei bei sich zu bleiben, entscheiden, welchen Ball man annimmt – mit dem Refrain „Das ist dein Tag, fühl dich befreit, wie von Liebe getragen, dieser Tag, den du nie vergisst, die Welt ist reicher, weil es dich gibt.“ Als Bürgermeisterin hat Barbara Schader noch einige Termine vor sich. Am Freitag dieser Woche erhält sie in der Stadtverordnetenversammlung die Urkunde zur Versetzung in den Ruhestand. Ihr Nachfolger wird zum Bürgermeister ernannt und in das Amt eingeführt und nach der Hessischen Gemeindeordnung verpflichtet. Anschließend werden Grußworte gesprochen. Am 1. Juli ist Schlüsselübergabe. 

    Hannelore Nowacki

     

     

     

     

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