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  • Fr., 09. Mai 2025, 08:45 Uhr
    BÜRGERMEISTERWAHL 2025 IN LAMPERTHEIM: DGB-Diskussionsforum mit den Kandidaten Marius Schmidt, Alexander Scholl und Marco Steffan

    Volle Siedlerhalle – mehr als 500 Besucher und nicht alle kamen hinein

    Moderator Michael Aberle vom DGB-Ortsverbandsvorstand Lampertheim-Bürstadt bekam von den drei Bürgermeisterkandidaten sachliche Antworten.
    Fotos: Hannelore Nowacki

    LAMPERTHEIM – In Lampertheim wollen die Bürger genau wissen, wer als Bürgermeister über die nächsten sechs Jahre die Stadt maßgeblich gestalten soll und zur Wahl steht: Der 33-jährige Marius Schmidt, Erster Stadtrat und SPD-Mitglied, der 42-jährige Alexander Scholl, CDU-Fraktionsvorsitzender und in der Industrie in der Kommunikation tätig oder der parteilose 49-jährige Jurist und Immobilienmakler Marco Steffan. Das Interesse am DGB-Diskussionsforum war überwältigend. Die 300 Sitzplätze in der Siedlerhalle und die Stehplätze auch entlang der Wände waren besetzt und draußen an den weit geöffneten Türen blieben alle Besucher tapfer stehen, die wegen der Brandschutzvorschriften nicht mehr in die Halle hineingelassen wurden. In einer mehrreihigen Warteschlange bis zur nächsten Kreuzung hatten sich die Besucher zum Eingang vorgearbeitet. Wie der DGB-Vorsitzende Marius Gunkel am Ende mitteilte, waren über 500 Besucher gekommen. Die jungen Leute vom Jugendbeirat hatten am Eingang gezählt und alle 300 Bierdeckel für Fragen an die Kandidaten ausgeteilt. Die Siedlerhalle strahlte optisch ein schöne Harmonie aus, die sich im Laufe der Diskussion auf der Bühne fortsetzte. Kein Zoff, kein lautes Wort – die drei Kandidaten und Kontrahenten im Wahlkampf um das Amt des Bürgermeisters standen dem Moderator vom DGB-Vorstand des Ortsverbandes Michael Aberle bei Kurzfragen und fünf Themenblöcken sachlich Rede und Antwort, unterfüttert mit emotionaler Begleitung, sofern die Themen gefühlsmäßig mehr aufgeladen waren. Der DGB-Moderator wagte zu Beginn einmal die humorvolle Umschreibung seiner Aufgabe als „Matador“, allerdings mussten weder das Publikum noch die Kandidaten gebändigt werden. Und Reizthemen, die für Lampertheimer Bürger wie ein rotes Tuch wirken, fanden in den Kandidaten wohlwollende Fürsprecher. Die Zukunft wird besser, das haben die drei im Falle ihrer Wahl in Aussicht gestellt. Vielfach gab es auf die Stellungnahmen Applaus, auch war häufiger Anlass zu lachen, was auf die gemeinsame Wellenlänge des Publikums mit den Kandidaten hindeutete. Wer der drei Bürgermeisterkandidaten hat häufiger und stärker Applaus einheimsen können? Ohne Dezibel-Messgerät schwer zu sagen, aber die beiden Kandidaten Schmidt und Scholl mit der längeren politischen Erfahrung könnten hier die Nase vorn gehabt haben. 

    Aufmerksam hörten die Bürger zu, was die drei Bürgermeisterkandidaten zu sagen hatten.

     

    Viele Antworten und Aufruf zur Wahl

    Moderator Aberle hatte sich einen riesigen Fragenkatalog mit Kurzfragen und fünf Themenblöcken vorgenommen, der den Kandidaten einiges abverlangte und dem Publikum einen Spannungsbogen fast durch das gesamte Leben der Stadt bot. Disziplin in den Antworten war bei den Kurzfragen gefordert, nach zwei Minuten Redezeit mahnte ein Glöckchen. Um Wohnungsbau und Stadtentwicklung ging es, um die „soziale Stadt“ und bürgerschaftliches Engagement, um die Mobilität in der Stadt und zuletzt um die finanzielle Lage, die bekanntermaßen keine rosige ist. Kam hatte der Moderator das Wort Finanzen ins Mikrofon gesprochen, ging ein Raunen durch den Saal. Da keiner Zugriff auf die Stellschraube für mehr Geld hat, stellten die Kandidaten ihre Ideen vor, zum Beispiel mehr Effizienz in der Verwaltung, um Fördermittel kämpfen und nicht abwarten bis die Mittel im Haushalt festgeschrieben sind. Alle drei wollen keine Kürzung der Vereinsförderung und den Betrieb der Biedensandbäder wollen sie nicht wie in Bürstadt der GGEW übergeben. Marco Steffan ist sicher: „Egal wer Bürgermeister wird – keine leichte Aufgabe“. Einigkeit herrschte beim Thema Bürgerbeteiligung bei Entscheidungsprozessen und Information, die frühzeitig und transparenter sein sollte und auch über den Rahmen der hessischen Gemeindeordnung hinaus gehen sollte, wie Marius Schmidt meinte. Auf Kommunikation setzt auch Alexander Scholl, der findet, dass man mit Wertschätzung und Respekt, die wenig kosten, ganz viel erreichen könne. Dem schloss sich Marco Steffan umgehend an. Aus den eingesammelten Bierdeckel ergaben sich weitere Fragen: Im Sandtorfer Weg steht das Wasser, was wird getan? Oder wie es mit dem Glasfaserausbau weitergeht. Marco Steffan wurde gefragt, warum er in den letzten Jahren seit seiner früheren Bürgermeisterkandidatur 2019 keine Kommunalpolitik gemacht habe und Alexander Scholl beantwortete die Frage, ob er als Fastnachter Kapazität für das Bürgermeisteramt habe. Einig sind sich Schmidt und Scholl, dass man Parkraum in der Innenstadt braucht und Marco Steffan stellt sich vor, dass zur Belebung der Innenstadt die über 180 Vereine und Künstler beitragen könnten. Eingeladen zu dieser Veranstaltung hatte der Ortsverband des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Lampertheim/Bürstadt gemeinsam mit dem Jugendbeirat und Seniorenbeirat der Stadt Lampertheim sowie dem Sozialverband VdK Lampertheim. Auf den Tischen war Infomaterial zu den Themen der beteiligten Organisationen ausgelegt und Kugelschreiber lagen bereit zum Aufschreiben der Fragen. Die Saal- und Bühnendekoration bauten am Ende Mitglieder des Seniorenbeirates ab, das war nach fast zweieinhalb Stunden. Dekorative Pappwürfel auf der Bühne zeigten die Wörter Mut, Wertschätzung und Engagement. Am Ende rief Moderator Aberle auf, am 1. Juni zur Wahl zu gehen oder die Briefwahl zu nutzen. 

    Hannelore Nowacki

    Wer macht das Rennen bei der Bürgermeisterwahl am 1. Juni? Marco Steffan, Alexander Scholl oder Marius Schmidt? Die Lampertheimer Wähler entscheiden.

     

     

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