LAMPERTHEIM – Besucher der Biedensand Bäder haben Grund zur Freude. Am 15. Mai öffnen sich die Pforten zum Saisonauftakt. Vorübergehend dient die Hallenbadkasse als Eingang. Über den seitlichen Ausgang geht es hinaus ins Freie. Grund hierfür ist die temporäre Baustelle um das neue Schwimmerbecken. Das ist zwar funktionstüchtig, die Arbeiten am Beckenumgang müssen jedoch noch fertiggestellt werden. Bis zu deren Abschluss – geplant ist Ende Mai – läuft ein Parallelbetrieb aus Frei- und Hallenbad. Sobald die ersten Schwimmer ihre Bahnen im neuen 50,02 Meter langen und durchgängig 1,80 Meter tiefen wettkampftauglichen Becken ziehen, endet die Hallenbadsaison. Freibadsaisonkarten sind ab 15. Mai gültig, Tickets für die Hallenbadsaison in der Übergangszeit ebenfalls. Die Eintrittspreise bleiben unverändert. Bis dahin läuft auch das Vereins- und Schulschwimmen wie gewohnt weiter. Es gelten die Öffnungszeiten des Hallenbades. Mit einer Änderung: Bis zur Betriebsbereitschaft des neuen Außenbeckens ist das Hallenbad bis 21 Uhr geöffnet.
Marius Schmidt, informierte am Montagmittag über den Stand der Dinge beim Großprojekt. Trotz aller Verzögerungen überwiege bei ihm die Freude auf die bevorstehende Saison. Insgesamt, und das sei bei solchen Projekten längst keine Selbstverständlichkeit, werde der kalkulierte Kostenrahmen von 2,1 Millionen Euro für die Gesamtmaßnahme bis auf maximal 2,3 Millionen Euro überschritten. Bei den gängigen Preisexplosionen in diesem Bereich seien die Erwartungen fast erfüllt worden. 505.000 Euro aus Mitteln der Landesförderung seien in das Projekt geflossen. Zudem seien zusätzliche Kosten für den notwendigen Einbau einer Rücklaufkammer für das Becken entstanden. Schmidt richtete seinen Dank an die beteiligten Akteure, die auch über die Wintermonate fleißig am Werk waren. Neben dem Schwimmerbecken liegen auch die Arbeiten der neuen Dusch-Paneelen mit Temperaturregler voll im Zeitplan. „Die sind betriebsbereit, werden noch beprobt und erfüllen dann alle Vorgaben des Gesundheitsamtes“, so Schmidt. Gleiches beziehe sich auch auf das neue Schwimmerbecken. Der Edelstahlkörper sei fertig. Neben dem Beckenumgang stünden weitere Begleitmaßnahmen auf der Agenda, ehe der erste Sprung ins kühle Nass für die Besucher erlaubt sei. Darunter neben einer Wasser- und Haarfangprüfung auch ein Farbtest. „Um sicherzustellen, dass die Chemie stimmt“, ergänzte Marius Schmidt. Wenn der Sommer kommt und das Becken endgültig in Betrieb gehen könne, soll es unter Einbeziehung der Vereine ein Eröffnungsfest geben, verspricht der Geschäftsführer.
Flankierend zum Beckenneubau haben die jüngeren Besucher künftig die Möglichkeit zur Abkühlung im Springbrunnen mit Sonnensegel, das zum Schutz vor hohen Temperaturen installiert wurde. Ein besonderer Dank gelte dem Förderverein, betonte Schmidt. Dieser habe maßgeblich zur Realisierung beigetragen. Bis 15. Mai soll auch der Zaun zur hinteren Seeseite als Abgrenzung zum Basketballplatz aufgestellt sein. Der alte Maschendrahtzaun sei dann passé. Durch die Zaunverlegung hinter die Grünfläche stünde Wildtieren bei Hochwasser mehr Ausweichraum zur Verfügung. Weniger Liegefläche gäbe es dadurch nicht. Im Gegenteil: Rund um das Schwimmerbecken sei mehr Fläche für Besucher geschaffen worden. Mit der endgültigen Fertigstellung der Schwimmerbeckens sei dann auch die Baustraße Geschichte und die Parkplatzfläche rund um den Eingangsbereich des Freibades stünden wieder vollumfänglich zur Verfügung. Bautätigkeiten oder begleitender Lärm seien bis Juni jedoch zu berücksichtigen. Im Herbst erfolge noch die Anpflanzung weiterer Hecken.
Nachhaltige Investition für die Menschen
„Es gibt keine gesetzliche Grundlage dafür, dass sich Lampertheim ein Hallen- und Freibad leisten muss“, beschreibt Marius Schmidt die komplexe Ausgangslage, die sich für eine Kommune stellt. Die Entscheidung sei für die Menschen getroffen worden, die das Bad zur Erholung nutzen und müsse als Investition in die Zukunft verstanden werden. Insgesamt habe die Stadt in den letzten 13 Jahren rund 10 Millionen Euro in bauliche Maßnahmen der Biedensand Bäder investiert. Darunter die Sanierung des Nichtschwimmerbeckens, des Hallenbades, der Duschen im Innen- und Außenbereich sowie final des neuen Schwimmerbeckens. „Wir kommen jeden Tag ein gutes Stück voran“, unterstreicht Marius Schmidt den lohnenden Aufwand, bis demnächst mit dem Abschluss sämtlicher Tätigkeiten am Schwimmerbecken der Sanierungsstau gänzlich abgearbeitet sei.
Steffen Heumann
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