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  • So., 24. November 2024, 19:20 Uhr
    ORANGE THE WORLD: Zahlreiche Aktionen am 25. November machen auf Kampagne der Vereinten Nationen aufmerksam / Besorgniserregende Entwicklung

    Zeichen setzen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

    Orange The World 2024 – Aktiv gegen Gewalt. Vom 25. November bis 10. Dezember macht die UN-Lampagne unter dem Motto „Stopp Gewalt gegen Frauen“ auf die allgegenwärtige Gewalt gegen Frauen, Mädchen und queere Personen aufmerksam und rufen zur Beendigung dieser Gewalt auf. Dieses Jahr liegt der Fokus der Kampagne auf der Gewalt gegen Frauen in Partnerschaften, die alle zwei Tage in Deutschland für eine Frau tödlich endet.
    Screenshot: TIP Südhessen

    AUS DER REGION – Bereits seit 1991 machen die Vereinten Nationen (UN) auf das Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam. Mit „Orange the World“, setzen die Unterstützer der Aktion auch in der Region ein sichtbares Zeichen, um die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. „Nein zu Gewalt an Frauen und Mädchen“ wird am Montag durch das Hissen von Fahnen vor zahlreichen Rathäusern, etwa in Bürstadt, Lampertheim oder Lorsch sichtbar. 

    Klinikum Worms setzt 16 Tage lang ein strahlendes Zeichen

    Auch das Klinikum Worms ist leider immer wieder mit dieser Problematik konfrontiert. „Neben den gynäkologischen Konsequenzen solcher Misshandlungen sind es vor allem unfallchirurgische Gewaltfolgen, mit denen betroffene Frauen und Kinder im Klinikum Worms eintreffen“, berichtet Prof. Dr. Jochen Blum, Chefarzt des Zentrums für Unfallchirurgie, Orthopädie und Handchirurgie am Klinikum von einer ungebremsten Häufigkeit solcher Gewaltexzesse an Frauen auch im Wormser Einzugsgebiet. „Gerade vergangene Woche wurde eine junge Frau eingeliefert, deren Ex-Partner sie heimtückisch überfallen und massiv mit Schlägen verletzt hatte, wodurch sie auch auf den Boden geschmissen wurde, wo er weiter auf sie eintrat“, schildert Professor Blum, den solche Fälle auch nach vielen Berufsjahren immer wieder sprachlos machen. „Hierbei kam es zu multiplen Wunden, aber auch großen Blutergüssen und einem Knochenbruch, der operiert werden musste.“ Gerade Schläge auf den Kopf führen laut dem Mediziner oftmals zu bleibenden Schäden bei den betroffenen Frauen. Auch erleben die Ärzte sehr häufig, dass sich viele der weiblichen Opfer nicht trauen, Anzeige gegen den Täter zu erstatten. „Sie haben meist Angst, dass dies hinterher zu einer noch größeren Gefahr für sie, aber eventuell auch ihre Kinder führt. Es sind Fälle bekannt, wo betroffene Frauen in einem zweiten Gewaltakt ums Leben gekommen sind“, erklärt der Chefarzt betroffen. Gerade Frauen mit begrenzten deutschen Sprachkenntnissen würden häufiger von einer Anzeige absehen, da sie fürchten, ohne diesen gewalttätigen Mann im Alltag gar nicht mehr zurecht zu kommen. „All dies darf nicht hingenommen werden, weshalb Aufklärungsarbeit so wichtig ist“, betont der Mediziner.

    Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist ein deutschlandweites Beratungsangebot für Frauen, die von Gewalt betroffen sind, aber auch für Menschen aus dem sozialen Umfeld der Betroffenen und Fachkräfte. Unter der Telefonnummer 116 016 oder online unter www.hilfetelefon.de werden Betroffene kostenlos unterstützt, 365 Tage im Jahr, in 17 Sprachen, rund um die Uhr. Wie schlimm die Realität alleine in Deutschland ist, verdeutlichen die neuesten zahlen des Bundeskriminalamtes (BKA). Jeden Tag werden 144 Sexualstraftaten gegen Frauen registriert. Darunter fallen Sexualstraftaten, häusliche Gewalt, Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, digitale Gewalt und Femizide, also genereller Frauenhass. Tendenz laut BKA in allen Bereichen steigend. 

    Steffen Heumann 

     

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