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  • Mo., 20. Oktober 2025, 11:38 Uhr
    STRASSENVERKEHR: Landesjagdverband Hessen (LJV Hessen) und ADAC Hessen-Thüringen geben Tipps für sichere Fahrt

    Zeitumstellung erhöht Risiko für Wildunfälle

    Mit der Zeitumstellung steigt auch die Wildunfallgefahr wieder an.
    Foto: Mohr_Polizei Mittelhessen

    SÜDHESSEN – Mit der Zeitumstellung von 3 auf 2 Uhr in der Nacht zum 26. Oktober überschneidet sich die Dämmerungszeit, in der viele Wildtiere auf Nahrungssuche sind, mit dem Berufsverkehr – die Wildunfallgefahr steigt an. Besonders häufig sind solche Unfälle auf Landstraßen, die durch Waldgebiete oder entlang von Feldern führen, auf denen Wildtiere in den frühen Morgenstunden für die Nahrungssuche unterwegs sind. Während sie am Vortag die Fahrbahn noch gefahrlos überqueren konnten, braust nach der Zeitumstellung plötzlich der Berufsverkehr zur gleichen Zeit über die Straße. Insbesondere in den Morgenstunden zwischen 6 und 9 Uhr steigt das Risiko für einen Zusammenstoß. In der Winterzeit beginnt die Dämmerungsphase zudem schon gegen 17 Uhr und fällt damit ebenfalls in die Rush-Hour.

    Autofahrer sollten im Herbst mit ausreichend Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug unterwegs und in der Dämmerungszeit immer bremsbereit sein. Steht ein Tier am Straßenrand oder auf der Fahrbahn, sollte der Fahrer kontrolliert bremsen, die Scheinwerfer abblenden und mehrfach hupen. „Die Augen der Wildtiere sind deutlich lichtempfindlicher als die des Menschen, das Fernlicht blendet die Tiere und macht sie orientierungslos. Der Hupton hilft Wildtieren, sich akustisch zu orientieren und zu flüchten“, erklärt Oliver Reidegeld, Pressesprecher des ADAC Hessen-Thüringen. Falls eine Kollision unvermeidbar ist, sollten Autofahrer nicht riskant ausweichen, sondern das Lenkrad gut festhalten und bremsen. Ein unkontrolliertes Ausweichmanöver erhöht das Unfallrisiko, besonders wenn das Auto in den Gegenverkehr gerät oder die Fahrt am Baum endet.

    Prof. Dr. Jürgen Ellenberger, Präsident des Landesjagdverbandes Hessen, warnt: „Ein Tier kommt selten allein“. Da die meisten Wildtiere in Gruppen unterwegs sind, sollten Autofahrer beim Passieren einzelner Tiere immer mit Nachzüglern rechnen und ihre Geschwindigkeit entsprechend anpassen.

    Verhalten nach einem Wildunfall

    Trotz der enormen Kräfte, die bei einem Aufprall mit einem Wildtier auf das Fahrzeug einwirken – rund 5 Tonnen bei einer Kollision mit einem Rothirsch bei 60 km/h – gehen die meisten Wildunfälle ohne Personenschäden aus. Was bleibt, ist der Schock, ein Schaden am Fahrzeug und ein möglicherweise verletztes Reh oder Wildschwein. Nach einer Kollision muss die Unfallstelle unverzüglich abgesichert werden. Folgendes muss beachtet werden:

    • Warnblinkanlage einschalten und am rechten Seitenstreifen anhalten.

    • Warnweste anlegen und Warndreieck mit ausreichend Abstand aufstellen.

    • Polizei unter 110 über Unfall informieren, bei verletzten Personen den Notruf 112 wählen.

    • Nicht an das verletzte Tier herantreten, damit dies nicht in Panik gerät und ggf. erneut auf die Fahrbahn läuft.

    • Für die Versicherung (Teilkasko) Wildunfallbescheinigung von Jäger oder Polizei ausstellen lassen.

    • Wurde das Tier nach dem Zusammenstoß verletzt und ist geflüchtet, informiert die Polizei den zuständigen Jäger.

    • Unfallstelle markieren, um dem Jäger die Auffindbarkeit des Wildes zu erleichtern. Dafür z. B. eine Einkaufstüte oder ein Taschentuch sichtbar am Straßenrand platzieren.

    Wichtig: Aufgrund der Infektionsgefahr sollten tote Tiere niemals ohne Handschuhe angefasst werden. Von verletzten Tieren gilt es Abstand zu halten. Wer Wild mitnimmt, kann sich der Wilderei strafbar machen. zg

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